Mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen in 31 Ländern wurden bis zum heutigen Tag genital verstümmelt. UNICEF Luxemburg führt auch dieses Jahr seine Spendenkampagne “Stoppt d’Beschneidung vu Meedercher !” im Kampf gegen diese schreckliche Praxis weiter und setzt dabei sowohl auf medizinische Versorgung als auch auf Präventionsarbeit.
Ein grenzüberschreitendes Problem
200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit teilen das gleiche Schicksal und mussten Genitalverstümmelungen erleiden. Darunter versteht man “die teilweise oder vollständige Entfernung der weiblichen äußeren Genitalien oder eine andere Verletzung der weiblichen Genitalorgane aus nicht-medizinischen Gründen”.
Lebensbedrohliche Folgen
Es handelt sich um eine Verletzung der Menschenrechte von Mädchen und Frauen, welche oftmals lebenslange Nachwirkungen wie Infektionen, Schmerzen, Schwangerschaftkomplikationen, usw. mit sich bringen oder sogar zum Tod führen kann.
Ermutigende Ergebnisse
Seit 2015 unterstützt UNICEF Luxemburg ein langfristiges Projekt gegen die weibliche Genitalverstümmelung in Äthiopien, in den am meisten betroffenen Regionen Somali und Afar, wo immer noch über 90% der Mädchen und Frauen zwischen 15 und 49 Jahren beschnitten sind.
Während unseres dortigen Besuchs hatten wir die Gelegenheit Elisha und ihre einjährige Tochter Keriya kennenzulernen. Ihre Geschichte steht in direktem Zusammenhang mit dem Einsatz von UNICEF und ist zudem exemplarisch für den Wandel, welcher sich in Äthiopien in den letzten Jahren vollzieht.
“Keriya ist meine erste Tochter und sie wurde nicht verstümmelt”, erzählte uns ihre Mutter mit einem strahlenden Lächeln, “Ich bin so glücklich, dass ich ihr die schrecklichen Schmerzen ersparen konnte, die ich selbst ertragen musste. Noch vor wenigen Jahren hat niemand den Zusammenhang zwischen der Genitalverstümmelung und den schrecklichen Folgen verstanden. Heute haben die Dorfbewohner, dank des UNICEF-Programms, begonnen, das Thema offen untereinander zu diskutieren. Aber am Anfang, als ich beschloss, meiner Tochter dieses Schicksal zu ersparen, fiel es mir schwer, meinen Mann zu überzeugen. Erst nachdem er selbst an einer öffentlichen Diskussion mit den Dorfältesten teilgenommen hatte, verstand er die Problematik und hat mir schließlich zugestimmt.
Ich bin sehr stolz darauf, dass wir diese Entscheidung für Keriya getroffen haben und ich ermutige die anderen Frauen der Gemeinschaft, das Gleiche zu tun.”
Ein langwieriger Prozess, der Ausdauer fordert
Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine jahrhunderalte Praxis. Um einen Bewusstseinswandel herbei zu führen, bedarf es viel Ausdauer und vor allem eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften. Neben der Aufklärungs- und Präventionsarbeit, untersützt die UNICEF Kampagne auch die medizinische Betreuung von bereits beschnittenen Frauen und Mädchen, die an den Folgen ihrer Genitalverstümmlung leiden.
UNICEF setzt sich jeden Tag dafür ein, dass sich keine Mädchen mehr dieser schrecklichen Praxis unterziehen müssen.
Wie kann man betroffenen Mädchen und Frauen helfen?
- Spenden Sie per Banküberweisung auf
IBAN LU71 1111 2144 2050 0000 (Betreff: STOP FGM) - Spenden Sie unter: www.unicef.lu/fgm
Kontakt
UNICEF Luxembourg
Paul Heber
Responsable de la Communication
Tél. : 44 87 15-26
Email : pheber@unicef.lu