Rejina ist eine sehr gewissenhafte Schülerin und man kann sich kaum vorstellen, dass ihr Leben vor einem Jahr noch ganz anders vorgezeichnet war. Rejinas Eltern waren beide Tagelöhner auf den Farmen in der Nachbarschaft. Aber das Geld reichte nur für das Nötigste und schon gar nicht, um die Kinder zur Schule zu schicken.
Als Rejina 7 Jahre alt war, ging ihr Vater Bishnu nach Indien, um dort zu arbeiten und der Kontakt zu ihm brach schnell ab. Für Belmati, die Mutter, wurde es fortan noch schwieriger, die Familie zu ernähren.
An Rejinas 9. Geburtstag beschloss Belmati, dass es an der Zeit war, dass auch Rejina arbeitet, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. „Ich wusste, dass es nicht richtig war. Sie hat mir jeden Tag gesagt, sie würde gerne zur Schule gehen. Aber ich hatte einfach keine Wahl.“
Ein Bekannter der Familie informierte schließlich UNICEF und es wurde rasch klar, dass Rejinas Zukunft auf dem Spiel stand.
Im Rahmen des UNICEF-Programms gegen Kinderarbeit erhielt die Familie finanzielle Unterstützung, um Ziegen zu kaufen, die ihnen ein Nebeneinkommen sichern würden. Dies allerdings unter der Bedingung, dass Rejina eine Ausbildung bekommen würde.
So konnte Rejina endlich zur Schule gehen und am Ende des ersten Jahres war sie bereits Klassenbeste. Und auch ihr Leben zu Hause hat eine positive Wendung genommen: Die Familie hat nun dank der Ziegenzucht ein gesichtertes Nebeneinkommen und ihr Vater Bishnu ist endlich aus Indien zurückgekehrt.
„Ich habe meine Tochter fast nicht wiedererkannt“, sagt er. „Sie ist so selbstbewusst. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so gut in der Schule entwickeln würde.“