Sachina hat ihre Familie seit einigen Jahren nicht mehr gesehen.
Ihr Vater hat die Familie vor Jahren verlassen, um im Ausland zu arbeiten. Daraufhin hat ihre Mutter einen anderen Mann kennengelernt und den Kontakt zu Sachina und ihren Geschwistern abgebrochen. Ohne Eltern, die für sie sorgen, wurden Sachinas ältere Schwestern, beide minderjährig, verheiratet. Ihr Bruder und die zwei jüngeren Schwestern wurden genau wie Sachina selbst von Bekannten als Arbeitskräfte vermittelt.
Sachina hätte eigentlich in einem Restaurant als Küchenhilfe arbeiten sollen, doch dann kam sie zu einer älteren Dame, die sie liebevoll Aama (Mutter) nennt.
Morgens und abends hilft Sachina ihr im Haushalt und mit den Tieren. Dafür schickt Aama sie zur Schule. Und es bleibt auch noch genug Zeit, um mit den Kindern aus der Nachbarschaft zu spielen.
„Solange ich lebe, werde ich dafür sorgen, dass Sachina zur Schule geht.“, sagt Aama. Sachina ist eine sehr gute Schülerin und wurde sogar Drittbeste ihrer Klasse im letzten Schuljahr.
Obwohl es Sachina im Moment gut geht und Aama sich um ihre Ausbildung kümmert, ist ihre Zukunft ungewiss. Wenn Aama stirbt, riskiert sie mit der Schule aufzuhören und auf der Strasse zu landen. Deshalb wurde Sachina jetzt kürzlich von UNICEF in das Programm zur Abschaffung von Kinderarbeit aufgenommen. Wenn nötig wird sie von UNICEF über Jahre hinweg begleitet um sicher zu gehen, dass sie ihre Ausbildung fortsetzt.