Was sind Kinderrechte?
Als Kinderrechte werden Rechte von Personen unter 18 Jahren bezeichnet. Sie sind weltweit in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben, die 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet und von fast allen Ländern der Welt ratifiziert worden ist.
Die in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten Rechte lassen sich in drei wesentliche Kategorien einteilen: Versorgungsrechte, Schutzrechte und Beteiligungsrechte. Neben der Begriffsbestimmung des Kindes, bekräftigen die Kinderrechte, dass jedem Kind alle Menschenrechte zustehen. Der Staat unterliegt der Verpflichtung, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Kinderrechte zu schützen und zu verwirklichen, und bei allen politischen Handlungen und Entscheidungen das Wohl des Kindes vorrangig zu berücksichtigen.
Die UN-Kinderrechtskonvention
Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes – kurz UN-Kinderrechtskonvention, ist das wichtigste internationale Menschenrechtsinstrumentarium für Kinder. Unter dem Einverständnis, dass Kinder besonderen Schutz brauchen, wurde die Konvention am 20. November 1989 von der Generalversammlung der UN verabschiedet. Bis auf die USA haben alle Mitgliedstaaten der UN (darunter auch Luxemburg) die Kinderrechtskonvention ratifiziert.
Die Kinderrechtskonvention besteht aus 54 Artikeln, die beschreiben, was Kindern zusteht und wie sie beschützt werden müssen.
Kinderrechte in Luxemburg
Luxemburg hat die UN-Kinderrechtskonvention am 21. Dezember 1994 per Gesetz ratifiziert.
In Luxemburg ist der sozioökonomische Status jedoch nach wie vor ein wichtiger Faktor für den Gesundheitszustand, das Bildungsniveau und die Lebenszufriedenheit (Lebensstandard) eines Kindes. Die sich daraus ergebenden Ungleichheiten wirken sich auf alle Rechte eines Kindes aus und verhindern, dass sich Kinder von klein auf voll entfalten können, und schränken gleichzeitig ihre Perspektiven ein. Nach der letzten Bewertung, die das UNICEF Innocenti Research Centre im Juni 2017 veröffentlicht hat, lebt 1 von 5 Kindern in reicheren (entwickelten) Ländern in relativer Einkommensarmut und 1 von 8 Kindern ist von Ernährungsunsicherheit betroffen. Bei allen Ungleichheitskriterien liegt Luxemburg auf Platz 14 von 41 Ländern.
Gewalt ist weiterhin im Alltag vieler Kinder in Luxemburg präsent. 2015 handelte es sich bei 168 Fällen von 802 Polizeieinsätzen um minderjährige Opfer häuslicher Gewalt. Darüber hinaus berichten 15 % der Frauen im Großherzogtum, eine Form von sexueller Gewalt vor dem Alter von 15 Jahren erlebt zu haben, die von einer volljährigen Person ausgeübt wurde.